Hurra! Ich habe eine Vision!

Mir gegenüber saß mein etwas tollpatschiger Kollege von der Fachhochschule und grinste still vor sich hin: „Weißt“, sagte er, „die meisten meinen ja, dass ich spinne, aber das ist halt mein Traum und ich weiß auch schon ganz genau, wie ich das machen werde.“

Das Gespräch fand vor gut 20 Jahren in der Mensa unserer Fachhochschule statt. Heute hat er ein florierendes Unternehmen und berät Firmen in Krisensituationen.

Während meiner langjährigen Praxis habe ich eine Interessante Beobachtung gemacht: Es gibt 2 Arten von Unternehmensgründern. Die Erste Art gründet ein Unternehmen weil sie sich davon finanzielle Vorteile versprechen, allenfalls noch weil man der Meinung ist, dass man als Unternehmerin die Zeit freier einteilen kann und weil man „seine eigene Chefin“ ist.

Die Zweite Art von Unternehmensgründern „brennen“ für ihr Unternehmen. Sie haben eine genau Vorstellung davon, was sie erreichen wollen. Mit ein wenig Pathos könnte man auch sagen: Sie haben eine Mission. Diese Visionen können durchaus unterschiedlich sein und haben nicht nur mit den Gewerbe des Unternehmens zu tun sondern auch mit der inneren Einstellung des Unternehmens, seinem Verständnis davon, dieses Gewerbe umzusetzen. Manchmal ist es sogar so, dass diese Unternehmensgründer aus einem ganz anderen Bereich kommen und sogenannte „Quereinsteiger“ sind. In machen Fällen haben sie dann auch noch gegen „Experten“ anzutreten, die keine neuen Ideen zulassen wollen, weil die Dinge „immer schon so“ gemacht wurden. Wenn jemand kommt, der eine neue Möglichkeit aufzeigt, erstmal bekämpft wird. Aber „getragen“ von ihrer Idee sind diese Gründer in aller Regel sehr zielstrebig und überwinden Hindernisse vielerlei Art um ihren Traum verwirklichen zu können.

Jene, die eine präzise Vorstellung haben, WIE sie ihren Betrieb führen wollen, haben einen großen Vorteil. Es gelingt ihnen viel eher, sämtliche Bereiche des Unternehmens auf ihre Vision abzustimmen. Das beginnt mit der Wahl des Standortes, der Art des Angebotes, der Ausstattung des Betriebes, die Art der Werbeauftritte aber auch die Wahl der Medien, in denen diese Werbung präsentiert wird, die Wahl der Mitarbeiter, oder die Kooperationspartner – all das und noch einiges mehr spielt bei der Ausrichtung eines Unternehmens.

Wer also eine Vorstellung davon hat, was er möchte, findet viel leichter sein Ziel und muss weniger teure Umwege gehen.

Es gibt aber auch Menschen, die zwar eine Vorstellung davon haben, was sie wollen, die aber an der Umsetzung scheitern. Sich einen Partner ins Boot zu holen, kann in einigen Fällen die Lösung sein. In der alltäglichen Arbeit kommt es dabei aber immer wieder zu Problemen. Zum einen sind diese Visionäre in aller Regel so fest von ihrer Idee überzeugt, dass sie in der Zusammenarbeit schwierig sind, weil sie nicht verstehen (wollen), dass es gelegentlich notwendig ist kleine Umwege zu gehen oder Kompromisse zu schließen um das große Ziel zu erreichen, aber auch weil sie Rahmenbedingungen oft nicht mitdenken. Andererseits laufen Visionäre bei der Suche nach Partnern Gefahr, an den Falschen zu geraten. Es ist schon mehrfach vorgekommen, dass der eigentliche „Ideen-Entwickler“ über den Tisch gezogen wurde oder dass die Idee gestohlen wurde.

Daher rechnet sich eine vorherige Beratung durch einen eigenen (!) Anwalt oder der Rat einer Unternehmensberaterin jedenfalls!

Selbstverständlich ist es nicht (immer) so, dass man seine Vision quasi über Nacht findet. Man kann sich seine Vision auch erarbeiten. Jeder der ein Unternehmen gründet, sollte dies tun. Wenn Sie an Ihrer Vision noch feilen wollen: Am 17.11.2018 findet der Workshop Vision und Mission Statement statt. Nähere Informationen erfahren Sie hier: https://mechesbc.at/vision-und-mission/.

 

 

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