RISIKOMANAGEMENT WER? WIE? WAS? WOZU?

Herr A. betreibt ein Unternehmen, dass spezielle Versiegelungen von Fußböden anbietet. Dazu verwendet er ein Gerät, dass so am Markt nicht (mehr) verfügbar ist. Im Zuge eines Beratungsgespräches habe ich Herrn A. angeboten, mit ihm ein Risikomanagement einzuführen. Erst hat Herr A. abgelehnt, später doch zugestimmt. Wir haben Maßnahmen erarbeitet, um das Risiko für sein Unternehmen so gering wie möglich zu halten.

Nach gut 2 Jahren meldete sich Herr A. bei mir telefonisch. „Ich wollte ihnen nochmals danken, dass sie damals so hartnäckig waren, was das Risikomanagement betrifft“, sagte er, „Mein Gerät ist kaputt gegangen und hätte ich nicht vorgesorgt – ich weiß nicht, wie ich weiter getan hätte. Vor allem – ich hatte nur einen Tag Ausfall.“ Ich habe mich über die Rückmeldung riesig gefreut, weil es wirklich ein hartes Stück Arbeit war, Herrn A. von der Notwendigkeit eines Risikomanagements zu überzeugen.

Wenn ich mit Klienten über Risikomanagement spreche, dann höre ich in aller Regel: „Das brauche ich nicht, dazu ist mein Unternehmen nicht groß genug“ oder „Das ist mir alles zu kompliziert, darum möchte ich mich nicht auch noch kümmern müssen.“. Wenn ich nachfrage zeigt sich, dass die meisten meiner Klienten eine völlig falsche Vorstellung davon haben, was Risikomanagement bedeutet. Viele sind der Meinung, es handelt sich dabei um hochkomplexe Absicherungen von Finanzierungen oder Bankprodukte. So etwas gibt es auch und in großen, international agierenden Unternehmen sind hochbezahlte Mitarbeiter damit betraut.

Das ist aber nur ein kleiner Teilbereich dessen, was man als Risikomanagement bezeichnet. Im Grunde versteht man darunter die Auflistung und Bewertung von Risiken, die dem Unternehmen schaden können und deren mögliche Absicherung bzw. Abwendung. Klingt immer noch kompliziert ist es aber nicht. Es gibt dazu einige Methoden die sehr einfach anzuwenden sind. Zudem werden sich Unternehmer bewusst, welche Risiken für ihr Unternehmen überhaupt bestehen.

Was können mögliche Risiken sein? Da gibt es Risiken, die wohl in allen Unternehmen gleich sind:

  • Längere Krankheit der Unternehmerin oder eines wichtigen Mitarbeiters
  • Zahlungsausfälle von Kunden
  • Ausfälle von Maschinen und Geräten
  • Katastrophenfälle

Und es gibt Risiken, die je nach Unternehmen unterschiedlich sind:

  • Ausfälle von Lieferanten (ganz oder zeitlich begrenzt)
  • Ausfälle wichtiger Kunden
  • Gesetzesänderungen
  • Schäden an Kundeneigentum
  • Etc

In einem zweiten Schritt bewertet man, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eines dieser Szenarien eintritt und wie groß die Auswirkungen auf das Unternehmen wären. Schließlich entscheidet man, wie mit den einzelnen Risiken umgegangen wird, z.B. ob der Abschluss einer Versicherung sinnvoll ist, oder ob man andere Maßnahmen ergreift, um das Risiko bzw. den Schaden für das Unternehmen zu minimieren.

Diese Verfahren dauern in aller Regel nicht mehr als 2-3 Stunden und können, so sie einmal etabliert sind, vom Unternehmer allein weitergeführt werden. Dies ist eine Investition, die sich oftmals als lohnend herausgestellt hat.

 

Ein Kommentar

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