MEIN FREUND, DER KONKURRENT

Ein altes Sprichwort sagt: „Konkurrenz belebt das Geschäft“. Viele Innovationen, Neuerungen und Produktentwicklungen resultieren aus der Tatsache, dass Unternehmer ihre Produkte und Dienstleistungen von jenen der Konkurrenz abheben wollten.

Gibt es viele Betriebe, die gleichartige oder verwandte (oder in eine Produktionskette nachfolgende) Produkte oder Dienstleistungen anbieten, an einem Ort oder in einer Region, entstehen oft daraus sogenannte Cluster. Die Betriebe bilden Fachkräfte aus oder es gibt Ausbildungsstätten, die auf erfahrene Lehrkräfte zurückgreifen können. Daraus entwickeln sich wieder Ideen und Innovationen, die letztlich auf die Betriebe positive Auswirkungen haben. Das berühmteste Beispiel für so ein Cluster ist Sillicon Valley in den USA, wo sich viele große Software-Unternehmen angesiedelt haben. Auch in Österreich gibt es Beispiele für solche Cluster.

Doch auch abseits von Clustern können kleine und mittelständische Unternehmen von der Konkurrenz profitieren. Sei es, dass man sich anhand des Beispiels schon bei Unternehmensgründung überlegt, was man im eigenen Betrieb anders machen möchte. Sei es, dass man analysiert, welche Marktlücken die Konkurrenz nicht bedient oder welche Ideen vielleicht weiterentwickelt werden können.

Voraussetzung ist natürlich, dass die Unternehmen „auf Augenhöhe“ agieren. Schwierig wird es, wenn man als Einzelkämpfer an einem Standort mit einem Großunternehmen konkurrieren muss. Dann sollte man schon ein sehr gutes Konzept und eine wirkliche Marktlücke gefunden haben.

Dazu kommt, dass die Unternehmen mit starker Konkurrenz gezwungen sind, sich ständig zu überprüfen, hinterfragen und Neues auszuprobieren, Einsparungspotentiale zu finden oder Marketingmaßnahmen zu evaluieren. Damit verhindert man eine zu selbstgefällige Routine und „Betriebsblindheit“.

Im Umgang mit der Konkurrenz gilt es, 5 Regeln zu beachten:

  1. Verhalten Sie sich fair und behandeln Sie Konkurrenz so, wie Sie behandelt werden möchten.
  2. Sprechen Sie nie in Gegenwart Dritter abfällig über Konkurrenten. Es macht Sie selbst kleiner und bedenken Sie: auch negativ Werbung ist Werbung.
  3. Analysieren Sie die Angebote der Konkurrenz aber kopieren Sie diese nicht. Sie können sonst bestenfalls über den Preis punkten – und dafür brauchen Sie einen langen finanziellen Atem. Versuchen Sie eine Marktlücke zu finden, die Ihr Konkurrent nicht abdeckt.
  4. Denken Sie daran, dass Sie nicht das billigste Angebot haben müssen, aber das Beste. Leistung und Preis sollten ausgewogen sein und stimmen Sie Ihr Marketing darauf ab. (Siehe dazu auch Blogbeitrag vom 17.September 2018 https://mechesbc.at/das-grosse-ich-bin-ich-oder-was-ist-ein-usp/ ).
  5. Wenn möglich, versuchen Sie ein kollegiales Verhältnis zu Ihrer Konkurrenzen aufzubauen bzw. zu halten. Jeder könnte mal in eine Situation geraten, in der man auf Unterstützung angewiesen ist.

Kurz zusammengefasst lässt sich sagen: Ein Konkurrent ist immer auch ein Lehrer – und sei es, dass er aufzeigt wie man es NICHT machen möchte.

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