Das verflixte 3. Jahr

Statistisch gesehen scheitern sehr viele Unternehmen im 3. Jahr nach ihrer Gründung. Natürlich ist das kein Zufall, vielmehr kommen gerade zu diesem Zeitpunkt einige Faktoren zusammen. Wie man diesen Umständen vorbeugen kann und welche Schritte man schon bei der Gründung eines Unternehmens setzen kann, möchte ich heute aufzeigen:

Im 3. Jahr nach der Gründung werden die Sozialversicherungsbeiträge für das 1. Jahr zusätzlich zu den laufenden Beiträgen nachverrechnet, d.h. In den ersten 3 Jahren werden jeweils nur die Mindest-SV-Beiträge bezahlt, ab dem 3. Jahr bezahlen Sie:

Die Differenz zwischen den tatsächlichen SV-Beiträgen (die sich aus dem Gewinn errechnet) und dem Mindestbeitrag aus dem 1. Jahr sowie den vorgeschriebenen Beitrag für das laufende Jahr (dieser ist in aller Regel auch höher als der Mindestbeitrag).

Das führt für zu einem erhöhten, für manche Unternehmer auch zu einem überraschenden Liquiditätsabfluss. Dagegen hilft, in den ersten Jahren entsprechende Rückstellungen zu bilden und auch für entsprechende Liquiditätsreserven zu sorgen.

Ein weiterer Grund für das Scheitern liegt natürlich darin, dass sich das Geschäft nicht in der gewünschten Weise entwickelt. Dafür kann es zahlreiche Gründe geben. Wer einen vernünftigen Business Plan hat, sollte nicht erst im 3. Jahr erkennen, das etwas nicht nach Plan läuft und auch analysieren können, woran es liegt. Damit lassen sich auch schon frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Allenfalls müssen der Businessplan bzw. der Geschäftsplan nochmals gründlich überarbeitet werden.

Oft sind es auch schlicht ausbleibende Kunden. Wie in meinem Blogbeitrag vom 17.09.2018 https://.mechesbc.at/das-grosse-ich-bin-ich-oder-was-ist-ein-usp/ ausgeführt, gibt es bei vielen Unternehmen unmittelbar nach Geschäftseröffnung ein reges Kundeninteresse. Die berühmten „5-Minuten Ruhm“. Oft wird die Eröffnung groß angekündigt, Regionalmedien berichten darüber und die Leute kommen aus reiner Neugier. Wenn allerdings die Erwartungen der Kunden nicht erfüllt werden, oder das Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz keinen „Mehrwert“ bietet, tendieren Kunden dazu, ihrem Stammunternehmen treu zu bleiben. Wer daher nicht von Anfang an eine kluge Strategie hat, tut sich später extrem schwer, die Kunden ein zweites Mal zu gewinnen.

Schließlich gibt es auch noch Gründe, die im ureigensten der Unternehmer selbst liegen. Viele Unternehmensgründer stürzen sich buchstäblich „mit Leib und Seele“ in die Arbeit, und ein Unternehmen aufzubauen kostet Kraft, Energie, Nerven, Zeit und Geld. Nach 3 Jahren (vor allem wenn es nicht läuft wie gewünscht) spüren viele Unternehmer, die verabsäumt haben, auf ihre persönlichen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen, die ersten Auswirkungen. Erkrankungen häufen sich, Ermüdungserscheinungen treten auf und oft kommt es auch in privaten Beziehungen zu Spannungen, weil man dazu neigt, alles dem Unternehmen unterzuordnen.

Hier gibt es keine allgemeine Regel, nur den Tipp: Sorgen Sie auch für sich! Sie sind Ihr wertvollstes Kapital!

Natürlich kann es auch zahlreiche andere Gründe geben, warum Unternehmen ausgerechnet im 3. Jahr scheitern. Holen Sie sich Rat und Unterstützung, besonders in schwierigen Situationen, jedenfalls solange noch etwas zu retten ist! Gerade in Krisenzeiten neigt man dazu, in alte Muster zu verfallen, aber die haben in der Regel zur Krise geführt! Oft ist man dann auch „betriebsblind“ und sieht vor lauter Krise die Auswege nicht mehr.

Ich stehe Ihnen gemeinsam mit einem Team an erfahrenen Experten aus allen Bereichen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie mich und vereinbaren Sie einen Termin!

 

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