Krisenmanagement, Teil 1

Dieses Thema ist geradezu unerschöpflich, deshalb werde ich es in 2 Teilen behandeln. Einmal geht es ganz allgemein um Krisen und den Umgang damit, im 2. Teil, nächste Woche, geht es um finanzielle Krisen.

Ich werde Ihnen 8 Punkte aufzeigen, wie Sie am besten mit Krisen umgehen und womöglich noch gestärkt daraus hervorgehen.

Zunächst aber muss geklärt werden, was überhaupt eine Krise ist: Das Wörterbuch definiert Krise als: „…schwierige Lage, Situation, Zeit (die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt), Zeit der Gefährdung, …“. Wikipedia liefert folgende Erklärung: „… eine problematische, mit einem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation“. Es geht also um eine Situation, die das Unternehmen gefährden kann und in der jedenfalls eine Änderung des bisherigen Verhaltens gefordert ist. Das können Situationen sein, die eine lange Entwicklungsgeschichte haben oder die plötzlich und unerwartet auftreten.

Fangen wir mit der zweiten Gruppe an: Plötzlich auftretende Krisen können durch Naturkatastrophen hervorgerufen werden (z.B. Überschwemmung des Firmengeländes, Brände, Unfall eines oder mehrerer Mitarbeiter, Unfall des Unternehmers, etc.). Immer dann, wenn durch ein solches Ereignis, das Unternehmen in seiner Existenz bedroht ist, handelt es sich um eine Krise.

Zur ersten Gruppe gehören langwierige gerichtliche Auseinandersetzungen, Streit mit Geschäftspartnern (innerhalb oder außerhalb des Unternehmens), grobe Fehler beim Ausführen von Aufträgen, etc..

So vielfältig Krisen sein können, so unterschiedlich ist auch der (richtige) Umgang damit. Hier können, verständlicher Weise, nur sehr allgemeine Tipps gegeben werden:

  1. Wenn notwendig (z.B. bei Unfällen) informieren Sie UMGEHEND Hilfe und Behörden. Stellen Sie sicher, dass notwendige Informationen (Notfall-Telefonnummern, Notarzt, Technische Hilfsdienste, etc.) vorhanden und aktuell sind, überprüfen Sie diese regelmäßig und stellen Sie sicher, dass auch Ihre Mitarbeiter darauf Zugriff haben!
  2. Kooperieren Sie offen mit den Behörden. Sind Ihnen Verfehlungen nachzuweisen (z.B. durch Nichteinhaltung von Sicherheitsvorschriften) kommt dies ohnehin ans Licht, aber Sie werden nicht auch noch der Verschleierung bezichtigt und die Kooperation wirkt sich strafmildernd aus.
  3. Geben Sie nur gesicherte Informationen weiter. Insbesondere in der Kommunikation mit Medien. Weisen Sie allenfalls auch Ihre Mitarbeiter darauf hin, dass Sie keine Spekulationen anstellen sollen und auf die Verschwiegenheitspflicht. Einmal in Umlauf gebrachte Spekulationen lassen sich schwer wieder „einfangen“.
  4. Stellen Sie sicher, dass sich keine Unbefugten Zutritt verschaffen. Die Neugier und Dreistigkeit vieler Leute ist erschreckend. Sorgen Sie dafür, dass nichts verändert wird, was eine spätere Rekonstruktion erschweren könnte. Allenfalls stellen Sie Mitarbeiter ab, die Personen ohne Befugnis den Zutritt verweigern.
  5. Holen Sie sich professionelle Hilfe. Egal ob sich jemand um Medianarbeit kümmern soll oder ob es um eine anwaltliche Vertretung geht – je früher desto besser.
  6. Bitten Sie gegebenenfalls auch um Hilfe praktischer Natur (z.B. beim Reinigen des Betriebsgeländes, etc.). Vergessen Sie nicht, sich bei den Helfern zu bedanken! Das kann auch später erfolgen, sollte aber nie ganz vergessen werden.
  7. Machen Sie sich klar, dass eine Krise ein Wendepunkt ist. Holen Sie sich Unterstützung für die Zukunftsplanung. Wer vor dem Abgrund steht tut gut daran, die Richtung, in der er bisher gelaufen ist, zu ändern.
  8. Wenn Sie die Situation gemeistert haben, nehmen Sie sich die Zeit um mit allen Betroffenen, Helfern, Mitarbeitern, Beratern, etc. die Situation zu analysieren. Was hat geklappt? Was muss verbessert werden? Wie kann so eine Situation verhindert werden? Wenn es sich nicht um grob schuldhaftes Verhalten handelt, empfehle ich, die Schuldfrage nicht anzusprechen.

Allen wünsche ich natürlich aus vollem Herzen, dass sie niemals ihre Fähigkeiten als Krisenmanager beweisen müssen.

Wenn Sie mehr zum Thema Krisenmanagement und sonstige Management Tipps und Tricks speziell für Klein- und Einzelbetriebe erfahren wollen, erfahren Sie diese demnächst in meinem Workshop zu diesem Thema.

Lesen Sie zu diesem Thema auch meinen Blogbeitrag über Risikomanagement https://mechesbc.at/risikomanagement-wer-wie-was-wozu/

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