Jeder kennt sie, jeder hat so einen in seinem Umfeld: Einen Experten für alle Lebenslagen. Egal, ob es um Kindererziehung geht, die richtige Gartengestaltung oder die aktuelle politische Lage in Kirgisien, er hat nicht nur eine Meinung, nein, er (oder auch sie) ist Experte in diesem Gebiet. Und auch in praktisch jeden anderen, das irgendwann zur Sprache kommt.
Was im Bekannten- oder Familienkreis als lästige Angewohnheit, im schlimmsten Fall als Angeberei, abgetan werden kann, hat bei Unternehmen eher unangenehme Folgen. Denn es kratzt an der Glaubwürdigkeit.
Als Unternehmerin sollte man sich dafür entscheiden, gute Generalistin oder exzellente Spezialistin zu sein. Beides zusammen ist nicht möglich – und vor allem ist es nicht glaubhaft!
Jeder, der auch nur geringen Einblick in die moderne Arbeitswelt hat, weiß, dass heute jeder Beruf, jedes Fachgebiet derart spezialisiert ist, dass man oft Jahre dafür benötigt, sich die entsprechenden Fähigkeiten und das Fachwissen anzueignen, um als Spezialist zu gelten. Darüber hinaus muss das Know How ständig erweitert und ergänzt werden, denn in kaum einem Arbeitsbereich steht die Zeit still. Ständig werden neue Methoden entwickelt, neue Produkte kommen auf den Markt und neue Erkenntnisse fließen in die Arbeit ein.
Um Experte oder Speziallist zu bleiben muss man sich daher auch bemühen, stets auf dem Laufenden zu bleiben. Der erforderliche Aufwand macht es daher auch kaum möglich in mehr als einem, vielleicht zwei Fachbereichen Experte zu sein.
Wer demnach „Experte für eh‘ fast alles“ ist, macht sich damit eher lächerlich. Das Expertentum im Marketing einzusetzen hat aber auch noch eine andere Komponente, die entsprechend berücksichtigt werden sollte. Wer sein spezielles Know How bewirbt sollte sich im klaren sein, dass dies für Kunden, die dieses Know How nicht benötigen, dieses Unternehmen/Produkt/Service nicht in Anspruch zu nehmen.
Zum Beispiel:
Eine Friseurin, die damit wirbt, spezialisiert auf Haarverlängerung zu sein, muss bei Ihrer Werbung klar machen, ob sie auch Kunden haben möchte, die dieses Service nicht in Anspruch nehmen wollen oder eben nur solche Kunden.
Ein Anwalt, der Experte für Scheidungen ist, sollte klar machen, ob er nur solche Fälle bearbeiten möchte oder allenfalls auch Zivilrechtssachen übernimmt.
Entsprechend ist auch die Kommunikation zu gestalten.
Dies gilt quer durch alle Berufe und Gewerbe. Für Friseure ebenso wie für Tischlereibetriebe, für Steuerberater wie für Restaurants, für Gärtner wie für Schneiderein.
Dabei ist gar nichts gegen gute Generalisten einzuwenden. Sie haben eine breite Basis, einen guten Überblick und sehen oft Zusammenhänge oder Verbindungen, die Experten ob ihres „eingeschränkten Blicks“ nicht erkennen. Bei Bedarf können sie weiterleiten, nachfragen oder wissen wo sie zu recherchieren haben.
Wenn Sie also Experte in Ihrem Gebiet sind, sollten Sie das in Ihrem Marketing auch kommunizieren. Aber auch Generalisten sind am Markt gefragt und daher sollten auch diese Ihre Fähigkeiten richtig präsentieren.
Wenn Sie wissen möchten, was sie in Marketingfragen noch alles berücksichtigen sollten, besuchen Sie unsere Workshops. Näheres erfahren Sie hier: https/mechesbc.at/workshops/
Ausgezeichnet auf den Punkt gebracht!
Es ist manchmal zum Weinen, wie unsicher sich manche Betriebe in der Selbstvermarktung positionieren (und das betrifft beileibe nicht nur kleine Unternehmen).
Klar, dass das potentielle Kunden eher abschreckt, als anzieht.